
Heute habe ich gleich zweimal etwas japanisches für euch. Zum einen die Kirschblüte (Sakura), die in Japan schon fast kultisch verehrt wird, denn wenn die Blütenblätter abfallen, ist es in der japanischen Kultur etwa unserem Allerheiligen gleichzusetzen und heißt Hanami. Allerdings steht man nicht im nassen Novemberwetter auf einem Friedhof und friert, sondern sitzt mit Freunden in den Parks unter den Kirschbäumen und trinkt Bier und Sake. Da könnte man sich dran gewöhnen. Soweit zu den Blüten, die bei uns auch im Dezember zu St. Barbara dann wieder aufblühen dürfen.
Doch damit nicht genug der japanoisen Lebenfreude, die sich auch beim Ikebana abzeichnet. Das ist die uralte Blumensteckkunst, die ungefähr so viele Regeln hat, wie eine Teezeremonie (wenn nicht mehr) und die es sogar in einer meditativen Form (dem Kadō) gibt. Der Unterschied zu unserem westlichen Blumenstecken ist die Pflanze als Solitär zu betrachen, die im Raum steht und auch Raum bekommt um wirken zu können. Somit gibt es im Ikebana keine „vollgestopften“ Vasen wie den Flower Frog. Wie vielfältig Ikebana ist und welche verschiedenen Formen und Behältnisse dafür zum Einsatz kommen, könnt ihr auf dieser Seite sehen.
Ich bin mir sicher, dass bei meinem Gesteck sich jeder Ikabana-Meister ins Samuraischwert stürzen würde, da ich bestimmt sämtliche Regeln missachtet habe, aber für das Kirschblüteneck im Wohnzimmer muss es jetzt mal auch so gehen.
Im Gegensatz zu unserem westlichen Blumensteckschwamm, der nicht gerade effizient ist, weil er nach zweimal verwenden (meist schon beim ersten Mal) kaputt ist, kann man seinen Kenzan (so heißt der Steckigel im Ikebana) sehr oft verwenden. Irgendwann setzt er zwar Rost an, aber den sieht man in der Vase überhaupt nicht. Ein weiterer Vorteil ist, dass Zweige bombenfest halten und durch die Spitzen in jeder Richtung auch gehalten werden!
Außerdem haben selbst die kleinsten Kenzans ein ziemliches Gewicht. Hier kann man zwei verschiedene Modell wählen, denn es gibt leider immer noch sehr viele Kenzans, die mit Blei beschwert sind und damit ziemlich un-nachhaltig – besonders wenn man später das Blumenwasser in den Abfluss kippt!
Solche die ohne Blei auskommen, kann man bei TheIkebanaShop kaufen. Es gibt sie auch in Schwarz, wo sie in flachen Schalen optisch komplett verschwinden.
Herkömmliche, günstigere sind auf Amazon erhältlich.
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DIY: Der Rosen-Topf - Blumen selber stecken - WohnZin.com
22. Oktober 2016 at 16:29[…] abonniert den WohnZin-Newsletter oder seht bei diesem Artikel vorbei, wo ich den Flowerfrog und den Kenzan-Steckigel erkläre. Zwei weitere Möglichkeiten, wie man aus einem Bund „normaler“ […]